Walderlebnispfad im Bannwald Olten
Der Walderlebnispfad Bannwald ist etwas über zwei Kilometer lang und soll mit zehn Posten durch einen spielerischen Umgang mit Gegenständen aus dem Wald alle Sinne der Besucherinnen und Besucher ansprechen. Um den Pfad zu erleben, sollte man etwa 2.5 bis 3 Stunden Zeit haben.
Das Säuli als Leittier führt zu den einzelnen Posten mit Beobachtungsaufgaben und Aufträgen zum selber Handeln, Gestalten und Nachempfinden. Adresse Start: Fluhweg 1 4600 Olten
Gleichgewicht
Im Gleichgewicht zu sein bedeutet, dass innere und äussere Kräft ausgeglichen sind. Das Gleichgewicht zu finden ist nicht immer einfach.
- Suche einen Ast und versuche ihn auf einen anderen zu legen, der senkrecht im Boden steckt. Findest du sein Gleichgewicht? Vielleicht legst du noch einen Ast quer dazu?
- Überall liegen Äste und Baumstämme. Wir versuchen darüber zu gehen und uns selber im Gleichgewicht zu halten.
- Wer kann auf dem Kopf einen Tannzapfen balancieren und über eine bestimmte Strecke tragen?
- Mit zwei Ästen klemmen wir einen Tannzapfen (oder etwas anderes) fest und versuchen ihn an das nächste Kind weiterzugeben.
Waldxylophon
Wir orientieren uns in der Welt meistens mit den Augen. Mit geschlossenen Augen hören wir viel intensiver.
- Schliesse die Augen und lausche.
- Zähle zehn Geräusche auf.
- Lasse das Waldxylophon erklingen.
- Erfinde deine eigene Waldmusik.
- Suche zwei Äste im Wald und mache deine eigene Musik. Stellt euch im Kreis auf und versucht, einen gemeinsamen Rhythmus zu finden. Z.B. Jeder schlägt zweimal, dann das Nächste. Wenn eines dreimal schlägt, ändert die Richtung, bei vier Schlägen drehen sich alle nach aussen usw.
- Selber ein Waldxylophon herstellen.
Weitsprung
Ein Sprung kann für ein Tier Leben oder Tod bedeuten: Der rettende Sprung einer Maus vor der zupackenden Eule oder der angreifende Sprung eines Fuchses auf ein Rehkitz. Messe dich mit den Tieren des Waldes im Weitsprung.
Die Kinder können ihre Sprungweite mit Steinen markieren und unter sich und mit den Tieren vergleichen.
Welches Tier springt wie weit? Ohne die Tafeln zu zeigen die Tiere vorstellen und von den Kinder raten lassen, welches wohl wie weit springt. (Maus 0.7m, Wiesel 1.2m, Marder 1.8m, Fuchs 3.4m, Wildschwein 4.5m, Reh 6.0m.)
Weiher
Im Wald sind Dinge, über die nachzudenken man jahrelang im Moos liegen könnte
Dieser Steg führt um besonders schöne Weiher. Sei ganz still und gehe leise, aber halte Augen, Ohren und Nase offen. Schülerinnen und Schüler sollen durch aufmerksames beobachten Organismen entdecken und eventuell mit Hilfe eines Bestimmungsbuches definieren. Zeit lassen, still zu werden. Kleine Wassertierchen fangen und in der Lupendose betrachten. Sorgfältig wieder ins Wasser lassen. Es gibt viele verschiedene Tiere und Pflanzen an diesem wunderbaren Ort. Gemeinsam schauen und aufzählen.
Summloch
Der Summstein, ein prachtvoller Kalkstein aus dem Steinbruch Born, weist in der Mitte ein Loch auf. Halten wir den Kopf in das Loch, durchklingen beim Summen Töne unseren Körper und lösen ein stärkeres oder schwächeres Kribbeln aus. Das wirkt beruhigend und gleichzeitig belebend auf uns. In alten Kulturen wurden solche Höhlungen zur Heilung und Meditation benutzt.
- Summe für dich einen Ton und fühle mit der Hand die Vibration im Halsbereich
- Konzentriere dich auf die Vibration im ganzen Körper
- Halte deinen Kopf in das Summloch und summe in verschiedenen Tonlagen. Merkst du, wie die Töne deinen ganzen Körper durch kribbeln?
Jahrringe
Die ältesten Bäume im Bannwald sind ungefähr 180 Jahre alt. Es sind die grossen und stattlichen Eichen im Dickenbännli. Zahlreiche Umweltfaktoren haben auf die Bildung der Jahrringe Einfluss.
- Wie alt wurde dieser Baum?
- Wie dick war der Baum, als ich geboren wurde? Als mein Vater, meine Grossmutter usw. geboren wurde?
- Im Wald weitere Baumstrünke suchen und mit Stecknadeln seine Jahrringe zählen und markieren
- Erkennst du, wo der Baum eine Trockenperiode durchgemacht hat? Oder wo andere Einflüsse seinen Wachstum behindert haben?
Fühlstrasse
Mit unseren Füssen sind wir fast ständig mit der Erde in Kontakt. Sie sind gut in Socken und Schuhen verpackt und deshalb taub und blind. Barfuss gehen ist gesund und lässt uns vertraut werden mit dem Boden unter unseren Füssen.
- Massiert einander gegenseitig die blossen Füsse. Achtet genau auf eure Empfindung.
- Stellt euch nebeneinander barfuss auf den Weg. Schildert euch gegenseitig, wie sich die Erde anfühlt. (Stehst du auf einem grossen Stein? Oder auf Laub? Auf nasser Erde? Was spürst du?
- Ziehe Schuhe und Socken aus und gehe barfuss über den Pfad.
- Alle verbinden sich die Augen und halten sich an einem langen Seil fest. Sich von jemand anderen führen lassen, dann wechseln.
- Nimm dir ein Körbchen oder ein anderes Behältnis und fülle nur mit den Füssen so viele Waldmaterialien hinein, wie du finden kannst.
Hochsitz
Sein und beobachten. Die Stimmen des Waldes auf sich wirken lassen. Warten, bis ein Reh sich zeigt. Zeit verstreichen lassen. Der Hochsitz soll verleiten, den Wald auf sich wirken zu lassen. Und Entdeckungen zu machen, die im schnellen Vorübergehen nicht möglich sind.
Hier ist stillsein und beobachten angesagt. Besonders spannend ist es, vom Hochsitz aus den Tag erwachen zu sehen. Wer weiss, vielleicht begegnet man sogar einem Wildschwein? Aber auch tagsüber gibt es viel zu sehen und wahrzunehmen. Wer filtert die meisten verschiedenen Geräusche aus der ganzen Palette? Wer macht eine besondere Beobachtung?
Baumtelefon
Bäume bestehen zu einem grossen Teil aus gebündelten Röhren, den wasserleitenden Gefässzellen. Sie transportieren das Wasser und übertragen auch Klänge und Töne.
Klopfe mit einem harten Gegenstand an die Schnittfläche des einen Endes eines geschlagenen Baumstammes. Dein Kollege/Deine Kollegin hält das Ohr ans andere Ende. Dann wechselt ihr. Erstaunlich, nicht?
“Schau genau!”
Wer mit offenen Sinnen durch den Wald geht, entdeckt die erstaunlichsten Sachen.
Vorübung, um zu sensibilisieren: Gemeinsam ein Gebilde aus den verschiedensten Materialien legen oder bauen. Stimmt da etwas nicht? Beobachtet gut, denn der Weg führt dich an Versteckte und aussergewöhnlichen Dingen vorbei. Wir lassen unseren Phantasie freien Lauf und verändern unsererseits ein paar Sachen. Werden es die nächsten Waldbesucher entdecken?
Unser Tipp: Aus WC-Rollen selbst gebastelte Feldstecher helfen Kindern die Details wahrzunehmen.